Trinken, Essen und auch Schlafen halten wir vermutlich alle für lebensnotwendig. Das Bewegung genauso überlebenswichtig ist, haben wir irgendwie vergessen. Unser Alltag wird immer bewegungsärmer und vor allen Dingen geht uns die Vielfalt des Bewegens zunehmend verloren.

In der Entwicklung von Kindern können wir wunderbar beobachten wie variantenreich Bewegung ist und wie unermüdlich Kinder sich bewegen.

Schon im Mutterleib fangen sie tüchtig damit an, aber auch in Abhängigkeit davon wie die Mutter sich bewegt. Geboren geht dann erstmal nichts mehr. Glücklicherweise ist ganz tief in uns verwurzelt ein Forschergeist und Neugierde um die Welt zu entdecken und so beginnen Kinder ihre motorischen Fähigkeiten nach und nach zu lernen. Sie probieren aus, scheitern, machen es nochmal, verändern etwas und dann üben sie es immer wieder bis es klappt und die nächste Stufe ansteht. Sie experimentieren die ganze Zeit mit ihren Bewegungsfähigkeiten.

Vor einiger Zeit sah ich ein Mädchen an der Hand ihrer Mutter. Trotz des Schulranzens hüpfte sie neben ihr her und hatte augenscheinlich Spaß dabei. Was spricht eigentlich dagegen als Erwachsene auch mal hüpfend die Straße zu überqueren, im Wald über einen Baumstamm zu balancieren, sich unter einem tiefen Ast durchzubücken oder sich die nächste Reckstange auf dem Spielplatz zu suchen?

Ich finde die Vorstellung großartig, wenn wir bis ins hohe Alter Lust haben uns zu bewegen, Neues auszuprobieren und zu lernen und einfach zu experimentieren was geht.

Wie wäre es, in den kommenden Tagen einfach mal mit wachem Blick durch die Welt zu gehen und etwas zu entdecken wo man balancieren kann oder sich vielleicht hochstrecken oder springen kann, um etwas zu berühren. Und zu guter Letzt mutig auszuprobieren ob Hüpfen oder Pferdchen Galopp noch so gut funktionieren wie früher 🙂 .

Denn wie Astrid Lindgren schon sagte: ”Es gibt kein Verbot für alte Weiber auf Bäume zu klettern”.